Wachwechsel auf der Brücke der Piratenpartei. Mit großer Mehrheit der anwesenden Mitglieder (60,6 Prozent der Stimmen) wurde Sebastian Nerz, bisher Vorsitzender des Landesverbands Baden-Württemberg, im ersten Wahlgang zum Vorsitzenden der Bundespartei gewählt.
In seiner vorherigen Arbeit als Landesvorsitzender hat er sich intensiv für den Zusammenhalt innerhalb der Partei eingesetzt. Sein vordringliches Ziel im Bundesvorstand wird bei der anstehenden politischen Arbeit die Verbesserung der internen Kommunikation der Piratenpartei sein. «Teamfähigkeit und Erreichbarkeit seien die Qualitäten, auf die es bei einem Vorstand ankomme», so Nerz in seiner Rede zur Kandidatur. Er prangerte an, dass die Partei auch zu oft geschwiegen habe, wenn es um wichtige Themen wie Zensus2011 und neue Zensurforderungen aus dem Europaparlament ging. Vielen Chancen seien hier verpasst worden. Die Piraten müssten aber wieder der «Stachel im Sitzfleisch der Etablierten sein». Um thematisch schneller voran zu kommen, versprach er eine bessere Vernetzung der Landesverbände durch die Organisation von Konferenzen und Barcamps.
Der ebenfalls für den Vorsitz kandidierende Christopher Lauer, der 39,4 Prozent der Stimmen erlangte, wollte die Partei polarisierend aufrütteln und die Vorstandsverantwortung nach Berlin holen. Eine Partei müsse aggressiver für ihre Ziele eintreten – sowohl nach außen als auch nach innen. Lauer hob hervor, dass Berlin das Zentrum der Bundespolitik sei.
Pressemitteilung der Piratenpartei Deutschland
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